IRENE HARDJANEGARA // » a place of inbetweenness «
Linien. Einfach Linien. Eine neben der anderen. Mit der Hand über den Malgrund gezogen, nacheinander, Linie um Linie. Kaum zu beschreiben die Vibrationen der einzelnen Linie, das Beieinander- und Entferntsein der einen von der anderen. Zu erleben aber beim Betrachten ist der Rhythmus, zu ahnen der körperliche Vorgang des Zeichnens mit Stift oder Kreide. Solange der Stift etwas hergibt, solange der Pinsel die Farbe hält, so weit die Kreide reicht, leiht die Künstlerin die Hand und die Kraft ihres Körpers dem entstehenden Bild. Die Zwischenräume zwischen den Linien entstehen nicht aus bloßem Zufall, es sind die Abweichungen, eigentlich die Fehler verantwortlich dafür, dass ein Linienuniversum und ein Mikrokosmos des >between< mit großer Sogwirkung entsteht.
Wir zeigen neue Arbeiten der Künstlerin Irene Hardjanegara, die in Frankfurt am Main lebt und arbeitet. Sie studierte in Paris, Berlin, Pusan(Korea) und Amsterdam und war 2012 Gastdozentin an der Universität der Künste in Berlin. Sie nimmt seit 2017 an etlichen Gruppenausstellungen teil und realisiert Soloausstellungen in Frankfurt und Berlin. Text: Christian Schaeffer / 2025